Spirituelle Astrologie

Spirituelle Astrologie
Spirituelle Astrologie bemüht sich, die Symbole am Himmel als lesbare Hinweise zu verstehen für eine kosmische Sprache. So langsam beginnen wir den Menschen zu begreifen als ein kleines Fraktal innerhalb einer kosmischen Grossfraktale, in der jede kleine Einheit eine Abbildung der Grossen All -Einheit und untrennbar mit dieser verbunden ist. ‚Wie oben so unten’ ist die hermetische logische Weltformel in http://kosmischesymbole.blogspot.com/

Donnerstag, 17. Mai 2018

Das galaktische Zentrum


Bruno Huber: 
Das Galaktische Zentrum und die Zeitalter-Lehre.
Stand 1980

Das Galaktische Zentrum ist besonders für eine Astrologie die sich auch um das Geistige im Menschen bemüht, von großer Bedeutung. Es spielt aber auch im Zusammenhang der astrologischen Zeitalterlehre ( Fischezeitalter, Wassermannzeitalter, New Age ) eine bisher wenig beachtende, aber eigentlich bedeutsame, ja geradezu erleuchtende Rolle. Die nachfolgenden Ausführungen möchten aufzeigen warum. 




Präzession.
In der astrologischen Zeitalterbetrachtung wird seit jeher immer nur mit einer einzigen, allgemein bekannten Messweise gearbeitet: Man beobachtet die Wanderung des Frühlingspunktes, auch Widderpunkt genannt, astrologisch 0° Widder. Diese Präzession der Äquinoktien ( Tag- und Nachtgleichen im Frühling und im Herbst ) wird hervorgerufen durch das kreisförmige Pendeln unserer Erdachse. Dadurch entsteht das Phänomen der Verschiebung des gesamten sichtbaren Sternhimmels gegenüber unserem, durch den Jahreslauf der Sonne gegebenen, festen irdischen Tierkreis.

Diese Verschiebung ist sehr langsam: In rund 72 Jahren beträgt sie nur ein Grad. Und so ist es verständlich, dass die „Astro-logo-nomen“ der Antike lange davon nichts wussten. Erst zu einem Zeitpunkt, als die Astrologie schon praktisch ihre heutige Ausformung erfahren hatte ( um 400 v. Chr. machte man die ersten persönlichen Horoskope ), hatte man die Gewissheit über diese Himmelsbewegung erlangt, und konnte sie auch präzise berechnen. Damals war der Frühlingspunkt 0° Widder beim Stern Hamal, das heißt am Anfang des Sternbildes Widder im zodiakalen Band der Fixstern-Konstellation angelangt. Das heisst, dass damals die Sonne bei der Frühlings-Tagundnachtgleiche an diesem Punkt zwischen den Himmelsbildern des Widder und der Fische stand. Und es war diese Zeitepoche, die sich für Messweise astrologischer Berechnungen an den sinnlich nachvollziehbaren Zeichen ( sprich Sonnenbahnabschnitten ) des „astrologischen“ Tierkreises entschloss. Es ist anzunehmen, dass sich die Köpfe jener Epoche ihre Gedanken zum Phänomen der Präzession machten – wahrscheinlich nachdem sie untersucht hatten, welcher der beiden Tierkreise wirksamer sei.

Mittlerweile hat sich der Widderpunkt rückwärts durch die Fischekonstellation geschoben und steht jetzt schon fast am Anfang dieses großräumigen Sonnenbildes. Um durch das ganze Fischegebiet zu laufen braucht er immerhin 3743 Jahre. Dann erst ( In etwa 1300 Jahren ab heute ) wird das Fische-Zeitalter endgültig vorbei sein. Und hier taucht schon das Problem mit der Zeitalterlehre auf. 

Wo immer man über das New – Age, über das kommende Wassermann-Zeitalter liest – man scheint immer von zwölf gleichlangen Epochen von je etwa 2200 Jahren auszugehen ( Genau müssten es 2151 sein ). Doch das scheint eher fragwürdig zu sein, wenn man sieht, wie ungleich lang die Stern-Konstellationen sind, durch welche sich der Widderpunkt unseres Zodiak mit gleich bleibender Geschwindigkeit zu bewegen scheint. Der Unterschied ist markant! Das kürzeste Sternbild Krebs ist 21.07 Grad groß; das entspricht einer Durchlaufzeit von nur 1514 Jahren. Während sich der Frühlingspunkt durch die längste Konstellation Jungfrau = 56.01 Grad während, sage und schreibe 4017 Jahren abmüht. Auch das Fischebild erstreckt sich in seiner Gesamtlänge über 52.12 Grad; das bedeutet für den Frühlingspunkt eine Durchlaufzeit von 3743 Jahren! Was fangen wir da mit den schön gleichmäßigen Zeitaltern an, die uns alle Literatur nahe legt – und die ja oft sehr aufwendig geschichtlich begründet werden?

Mal abgesehen von dem eher nebensächlichen Detail, dass sich die Astrologen nicht einigen können, wann denn nun das Wassermann-Zeitalter beginne, oder schon begonnen habe – kann es sein, dass sich ganze Legionen von Autoren geirrt haben? Oder dass sie bewusst oder unbewusst die Geschichte bei ihren Begründungen so zurechtgerückt haben, dass sie mit ihrem regelmäßigen Epochen „reim“ Dich, oder ich fresse Dich“ zusammenstimmen? Ehrlich gesagt, ich mag das nicht recht glauben!

Es ist aber eine Tatsache, dass die Astrologen einen Punkt nie richtig begriffen haben. Seit Jahrhunderten haben sie den Frühlingspunkt an unserem Zodiak entlanggehen lassen und davon die Zeitalterlehre abgeleitet. Es ist ein verhängnisvoller Irrtum zu glauben, dass sich der Frühlingspunkt im Erdentierkreis bewegt und in gleichen Abschnitten von einem Zeichen zum anderen wandere. Der Messkreis der äquinoktionalen Bewegung kann nicht in unserer Sonnenbahn, dem Zodiak liegen, sondern in den Sternbildern weit draußen im Raum. 

Arthur Schult, der in seinen zwei Bänden „Astrosophie“ viel über die Zeitalterlehre geschrieben hat, begründet seine Ansicht wie viele andere folgendermaßen: „Die Erdachse neigt sich nun infolge der Präzessionsbewegung in die verschiedenen Partien des Fixsternenhimmels hinein und vollzieht eine volle Umdrehung in 25960 Jahren, wobei ein zwölftel dieser Zeit, also 2160 Jahre, Die Dauer eines großen Weltenmonat darstellt.“ Und hier kommt der Trugschluss:

„Mit der Bewegung der Erdachse gleitet zugleich der Frühlingspunkt rückläufig auf der Ekliptik entlang, um in jedem der zwölf Tierkreiszeichen von 30 Grad 2160 Jahre zu verweilen. Wie die Drehung der Erde um ihre Achse den Wechsel von Tag und Nacht mit den 12 Doppelstunden bewirkt, wie der Umlauf der Erde um die Sonne die Jahreszeiten und die Gliederung in 12 Monate entstehen lässt, so gliedert der gewaltige Rhythmus der Präzession des Frühlingspunktes mit der Drehung der Erdachse um den Pol der Ekliptik den Ablauf der Menschheitskulturen auf der Erde. Je einem Weltenmonat von 2160 Jahren entspricht eine der großen Kulturepochen, die wir geschichtlich überblicken können.“

Der Fehlschluss ist klar: Man kann nicht die Bewegung eines Punktes eines sich drehenden Systems ( Frühlingspunkt im Zodiak ) an eben diesem System messen, denn das bewegt sich ja mit. Um die Bewegung bestimmen zu können, brauchen wir eine Bezugsebene außerhalb des zu messenden Systems – zum Beispiel den Ring der ekliptikalen Sternbilder draußen im All.

Es gibt einen weiteren Ansatzpunkt, der die Sache neu beleuchtet: Wir können das Galaktische Zentrum an Stelle des Frühlingpunktes als Zeiger auf der Uhr der kosmischen Zeitepochen verwenden. Auch das GZ bewegt sich nach denselben Gesetzen, die den Frühlingspunkt durch die Konstellationen bewegen. Nur – in Entgegengesetzter Richtung; und diese Bewegung wird an unserem irdischen – das heißt astrologischen – Tierkreis mit seinen gleichmäßigen 30° Abschnitten gemessen. Es handelt sich hier nicht etwa um zwei verschiedene Bewegungen, sondern zweimal um dieselbe Bewegung aus verschiedenen Gesichtspunkten oder Messweisen gesehen. Aber die Bewegung des Galaktischen Zentrums zeigt uns regelmäßige Epochenlängen an: Die Präzession braucht für die Vollendung eines vollen Kreises 25815 Jahre. Wir nennen das ein kosmisches Jahr, oder auch Weltenjahr, oder Platonisches Jahr. Ein kosmischer Monat wäre dann 2151 Jahre und ein kosmischer Tag fast 72 Jahre. Nochmals genauer: 

1 Weltenjahr = 360° ( Großzyklus ) 25815,5 Jahre
1 kosmischer Monat = 30° ( Kulturepoche ) 2153,3 Jahre
1 kosmischer Tag = 1° ( Menschenleben ) 71,71 Jahre
Kosmisch gesehen ist der Mensch eine Eintagsfliege.

In der mittlerweile klassischen Betrachtung ( Fische-Zeitalter ) ist der Frühlingspunkt unser Bezugs- und Messpunkt. Wir stellen fest, dass dieser Messpunkt – der ja Teil unseres Zodiak ist ( ° Widder ) – sich vor dem Sternhintergrund langsam von Sternbild zu Sternbild verschiebt. Wobei man sich bewusst sein muss, dass sich nicht nur dieser Punkt unseres Tierkreises, sondern das ganze System der 12 Tierkreiszeichen zusammen als ein festes Gefüge verschiebt. 

Wenn wir das Galaktische Zentrum als Messpunkt nehmen, so dreht sich die Betrachtungsweise einfach um: Wir sehen, wie sich ein Punkt weit draußen im All ( 30000 Lichtjahre entfernt ) durch unseren erdgebundenen Tierkreis bewegt. Auch hier ist es nicht nur ein Punkt der sich verschiebt, sondern der ganze sichtbare Fixsternenhimmel mit seinen Konstellationen oder Stern-Bildern. Wir nehmen also im einen Fall einen Fix- oder Messpunkt in unserem eigenen System ( 0° Widder im Zodiak ) und sehen wie er rückwärts durch die Konstellationen des kosmischen Außenraumes wandert. Im anderen Falle nehmen wir den Fixpunkt ( GZ ) im äußeren Raum der ekliptikalen Sternbilder, uns sehen wie dieser vorwärts durch unseren Sonnen-Tierkreis läuft. Um gleichlange Perioden der Präzession zu erhalten, das heißt 12 x 2151 Jahre, ist also der Frühlingspunkt nicht geeignet, denn er läuft durch ungleich lange Konstellationen, während das Galaktische Zentrum mit verlässlichen Takt gleichlange Zeitalter anzeigt. Für die nächsten 247 Jahre ( gerade ein voller Pluto-Umlauf! ) sind wir so gesehen noch im „galaktischen Zeitalter“ des Schütze. Dann beginnt die Ära des Steinbock. 

Schütze-Zeitalter?
Wenn wir das Geschichtsbild der letzten 2000 Jahre, die wir als Fische-Zeitalter bezeichnen, etwas genauer betrachten, so gibt es da mindestens zwei herausragende Qualitäten, die sich schlecht, oder überhaupt nicht mit unserer Vorstellung von Fischeeigenschaften decken. Zum einen ist es der hohe Aggressionswert, der diese Epoche geprägt hat, wie das wohl in den Kreuzzügen wie auch bei der Entdeckung „Missionierung“ Amerikas überdeutlich veranschaulicht ist. Zum anderen ist auch die Entwicklung der Naturwissenschaften und der daraus folgende Aufbau der heutigen technologischen Zivilisation kaum mit typischen Fische-Qualitäten zu erklären. Wir können nicht endlos fortfahren, nur von der „mystischen Verinnerlichung“ des Mittelalters, und vom „Aufblühen der Künste“ in der Renaissance zu sprechen, wenn wir das Zeitalter der Fische begründen wollen.

Hingegen erhalten gerade die zwei oben genannten Vorgänge eine deutlichere Erklärung, wenn wir annehmen, dass der Schütze mitbeteiligt ist. Er ist es doch, der dafür bekannt ist sich feurig/kämpferisch für Ideen einzusetzen, der Kreuzzüge veranstaltet, der gerne andere mit seiner Wahrheit „beglückt“ oder Planeten-Zeitalter gar aggressiv missioniert. Außerdem ist er als typischer Nerven- und Kopfmensch neugierig, wissensdurstig und so optimistisch, dass er einmal erkannte Zielsetzungen mit aller verfügbaren Schärfe seines Intellektes immer weiter verfolgt.

Müssten wir also nicht richtiger von einem Fische- und Schütze-Zeitalter reden? Und beim kommenden vom Wassermann-Steinbock-Zeitalter? Warum nicht? Aber eigentlich müsste dem Astrologen hier etwas auffallen! Beachtet man nämlich die beiden Herrscher der beiden genannten Zeichenpaare, so findet sich, dass es „zufällig“ je die gleichen sind, Fische und Schütze haben klassisch den Jupiter und Wassermann und Steinbock den Saturn als Herrscher. Und wenn man den Frühlingspunkt und das Galaktische Zentrum in die Vergangenheit zurückrechnet, so zeigt sich dort auch dasselbe Muster: dass sich nämlich die beiden Messpunkte grosso modo immer mit kleinen Randüberschneidungen in herrschergleichen Zeichen und Bildern bewegen. Nebenstehende Tafel macht das deutlich.



Planeten-Zeitalter.
Anstatt Fische/Schütze-Zeitalter zu sagen, könnten wir jetzt als Sammelbegriff – diese Kulturepoche als Jupiterära bezeichnen. Das aufkommende Neue Zeitalter wäre dann eine Saturnepoche ( anstatt Wassermann/Steinbock ). Aus astrologischer Tradition ist das sicherlich eine zunächst etwas ungewohnte Sichtweise. Aber bei näherem Hinsehen entpuppt sie sich als eine sehr trächtige Art, die viel mehr Tiefgang in der geschichtlichen Betrachtung erbringt, als die bisherige, eher übervereinfachte Darstellungsweise mit der Wanderung des Frühlingspunktes. Der Nullpunkt im Zodiak, Planeten auf 0° in den Zeichen und das galaktische Zentrum sind eine kurze Überlegung wert, im Zusammenhang mit dem persönlichen Horoskop. 

Der Nullpunkt im Zodiak und das Galaktische Zentrum haben sich im persönlichen Horoskop vielfach bedeutungsvoll erwiesen – obschon sie eigentlich außersolare, kosmische Bezüge darstellen, die den Rahmen individueller Horoskopierung bei weitem übersteigen. Der Nullpunkt im Zodiak ( 0° Widder ) ist für die horoskopisch erfasste, menschliche Persönlichkeit die Eintrittsstelle vom und und die Austrittstelle zum kosmischen Außenraum – vom Kosmos her gesehen, die Türe zu unserem subjektiven, erdgebundenen menschlichen Lebensraum. Er ist identisch mit dem Frühlingspunkt der uns die Wanderung unseres Systems durch die kosmisch bedingten Kulturepochen der Menschheitsgeschichte aufzeigt. 

Das Galaktische Zentrum ist demgegenüber ein weit außerhalb unseres irdischen Raumes liegender Punkt – das dirigierende Kräftezentrum eines gigantischen übergeordneten Systems – der Milchstraße – in der unser horoskopisch erfasstes Sonnensystem nur die Funktion eines kosmischen Stäubchens unter Milliarden hat. 

Es ist eine Raumentität im Universum, deren Beschaffenheit und Lebensform wir im besten Falle nur eine dunkle Ahnung haben – obschon wir von ihr Bestandteil sind. In unserem solaren Tierkreis ist es also so etwas wie der Finger Gottes, der uns den verschlungenen Weg durch unseren Zodiak zu ihm zeigt. Jede Kulturepoche ( Ära des Schützen ), des Steinbock usw. ) hat deshalb ihre eigenen Vorstellungen von Gott, und vom göttlichen Potential im Menschen. 

Wenn wir diese beiden kosmischen Punkte auf die persönliche Enge unseres Horoskops reduzieren, so ließe sich der Widderpunkt mit dem individuellen Aszendenten und das GZ mit dem eigenen Sonnenstand vergleichen. Diese Analogie möchte ich als gedankliche Anregung im Raume stehen lassen…im Weltraum natürlich!

Dass im individuellen Horoskop der Sonnenstellung und dem Aszendenten-Zeichen eine Bedeutung ersten Ranges zukomme, ist wohl die am weitesten verbreitete, gemeinsame Auffassung unter Astrologen. Die einen Astrologen allerdings sagen, der Aszendent sei das Wichtigste, die anderen geben der Sonne den Vorrang. Der Streit geht um eine immaterielle Frage. Denn, obschon die beiden Elemente mit dem Ich zu tun haben, ist ihre Funktion eine grundlegend verschiedene. Die Klärung dieser Frage ist für unser galaktisches Thema von Bedeutung. 

Im individuellen Horoskop stellt die Sonne das ICH als Persönlichkeit mit ihrer Mentalität dar, während der Aszendent im Horoskop ein Raum ist, in den wir unser Ich hineinprojiziert sehen. Also ist der Aszendent ein Ort, ein Lebensbereich, und die Sonne vergleichsweise ein Körper ( Entität ). Sie ist also etwas Substantielles, etwas Anmessbares; sie strahlt eine Qualität aus. Das sind wir selbst. Und am Aszendenten, da denken wir uns hin, da sehen wir uns. Es ist ein Projektionsort, ein Bezugspunkt, an dem nicht nur wir selbst uns sehen, sondern auch unsere Umwelt uns ansieht. 

Analogien. 
Wenn wir in den äußeren, kosmischen Raum, in die galaktische Dimension gehen, so finden wir hier eine absolute Analogie. Das Galaktische Zentrum ist die eigentliche Essenz, das Sein, der zentrale Steuerpunkt, oder der göttliche Ursprung des gesamten galaktischen Systems von Milliarden Sternen, so-zu-sagen die galaktische Sonne. Der Frühlingspunkt ist demgegenüber der Ort, an dem wir uns aus unserer irdischen Optik in den kosmischen Rahmen eingeordnet sehen; er ist in diesem Sinne der irdisch formale Niederschlag der höheren galaktischen Ordnung. Man könnte ihn auch als galaktischen Aszendenten bezeichnen. 

Wir haben also immer etwas Inneres und Wirkliches, etwas Zentrales, das Substanz hat, Sonne oder Galaktisches Zentrum, und wir haben dessen peripheren, formalen irdischen Ausdruck am Aszendenten oder am Frühlingspunkt. Man könnte das auch so ausdrücken: die jeweilige Erscheinungsform der verursachenden Kraft wird immer im Aszendenten- oder Frühlingspunkt sichtbar. Es ist die äußere Manifestation, die natürlich auch mit allen möglichen Illusionen belegt sein kann, denn an diesen Projektionsflächen können wir herummanipulieren. Am Zustand des Seins, wie es die Sonne oder das Galaktische Zentrum ausdrücken, können wir nichts ändern. Es ist unserem Zugriff entzogen. Es ist eine absolute Größe, weil es Substanz hat und nicht eine bildhafte Erscheinung ist, und gleichzeitig auch de fixen Punkt in Zeit und Raum darstellt. Die Kontinuität der Bewegung, das Gleichmaß ist das Zentrum. Das Unregelmäßige, das Variable in seinen Bewegungen, das irdisch Vordergründige ist die Peripherie. 




Die Sonne ist im Sonnensystem der einzige Körper, der ( von der Erde aus gesehen ) immer gleiche Schritte macht. Sie ist das regelmäßigste Bewegungselement im Sonnensystem und daher nehmen wir ja auch die Sonnenbahn als Messbahn und bestimmen Kalender und Zeit nach dem Sonnenlauf. Gleich dem ist auch das Galaktische Zentrum in seiner Wanderung um das Sonnensystem ein verlässlich, regelmäßiges Bewegungselement. 

Ähnlich nun wieder analog, ist das Verhältnis Aszendent und Frühlingspunkt. Der Aszendent läuft unregelmäßig schnell über die Zodiak-Grade. Beim Durchlauf der Tierkreiszeichen wissen wir, dass Fische und Widder sehr schnell über den Horizont hochkommen – etwa in einer Stunde in unseren Breiten – während zum Beispiel Jungfrau und Waage fast das Dreifache an Zeit brauchen ( um drei Stunden ), bis sie ganz über den Horizont sind. 

Auch der Frühlingspunkt läuft unregelmäßig schnell, wenn man die Konstellationsgrenzen als Messgrößen annimmt; er zeigt noch größere Unregelmäßigkeiten im Durchlauf durch die Konstellationen als der AC. Es gibt demnach längere und kürzere Perioden. So haben wir also ein unregelmäßiges, ein variables Element beim Aszendenten im individuellen Horoskop und beim Frühlingspunkt im „kosmischen Horoskop“ und ein regelmäßig laufendes Element, die Sonne im individuellen Horoskop und das Galaktische Zentrum im Horoskop. Da haben wir eine völlige Analogie des individuellen Horoskops mit der kosmischen Situation. 

Sonne- und Aszendenten-Zeichen gehören im persönlichen Horoskop zusammen und sind erst als solche charakterisierend für die betreffende Persönlichkeit. Also muss man, um überhaupt Zeitrechnungen, Kulturen und die größeren Zusammenhänge der Geschichte im kosmischen Rahmen zu verstehen, sowohl das galaktische Zentrum analog dem Sonnenstand, wie auch den Frühlingspunkt analog dem Aszendenten-Zeichen gemeinsam heranziehen. 

Die Frühgeschichte, etwa 11000 – 4000 v. Chr. 
Das Galaktische Zentrum ( GZ ) wandert durch Krebs, Löwe und Jungfrau, der Frühlingspunkt ( FP ) durch Löwe, Krebs und Zwillinge. 

Über diese frühe Periode der menschlichen Kulturentwicklung wissen wir geschichtlich leider sehr wenig. Man bezeichnet sie als Neusteinzeit ( Neolithicum ). Nach dem endgültigen Rückzug der Gletscher der letzten Eiszeit aus den gemäßigten Zonen, beginnt offensichtlich eine Bevölkerungsexplosion des Homo sapiens. Und damit wohl ergibt sich die Notwendigkeit der Zusammenrottung der Menschen in Siedlungen. Die Höhlenbewohnerzeit mit ihren Kleinstwohngemeinschaften ist vorüber. Größere Dorfgemeinschaften sichern sich eigene, abgegrenzte Jagdreviere, also Hoheitsgebiete, zu deren Sicherung das Revierdenken sehr wichtig wird ( Krebs, Löwe ). Auch die erste Domestikation von Tieren fällt in diese Zeit. 

Um 8000 v. Chr. 
Besonderst markant müsste aus astrologischer Sicht die Zeit sein, da sich das GZ an der Grenze zwischen den Tierkreiszeichen Krebs und Löwe befand, der Frühlingspunkt zwischen den beiden Stern-Konstellationen Krebs und Löwe. 

Das entspricht im persönlichen Horoskop einer 0° Löwen-Sonne an der fünften Hausspitze, eine markante Zeichen- und Hausqualität. Außerdem fällt auf, dass um diese Zeit sowohl GZ wie FP im gleichen Zeichen laufen: doppelter Löwe! Und tatsächlich ist die Zeit um 8000 v. Chr. durch einen revolutionären Vorgang gekennzeichnet – dem Beginn von Ackerbau und Viehzucht! Die Geschichtsschreibung nennt das die neolithische Revolution. Damit begann der Mensch sich die Natur eigen zu machen, ja in das organische Gefüge der Natur eigenschöpferisch und eigenwillig ( !?! ) einzugreifen. Dies ist denn auch die entscheidende Voraussetzung für die Entwicklung von Zivilisation und Kultur gewesen. 

Da die Zeit zwischen 11000 und 6500 v. Chr. zuerst von Krebs ( GZ ) und Löwe ( FP ) beherrscht war, haben wir die Vorherrschaft von Sonne und Mond als Zeichenherrscher über die lange Periode von etwa 4500 Jahren. Da der Normaldurchlauf durch Tierkreiszonen mit gleichem Herrscher ( Zum Beispiel Jungfrau-Zwillinge = Merkur, Waage-Stier = Venus ) im Schnitt um die 2000 Jahre dauert, muss diese doppelt so lange Phase von besonderer Bedeutung sein – eben die Gründerzeit der Menschheits-Kultur.

Es wird in der nahen Zukunft ( Mit dem Beginn des Wassermannzeitalters ) wieder eine solch lange einheitliche Phase geben. Während rund 4200 Jahren werden dann die Tierkreiszonen Steinbock-Wassermann und Wassermann-Steinbock die Kultur bestimmen. Es ist also sicherlich nicht unsinnig, diese lange Saturn-Periode als eine ebenso wichtige zu sehen. Tatsächlich hat ja die heutige Zeit eine geradezu messianische Erwartungshaltung an das kommende Zeitalter. 

Wendezeiten – die Überschneidungen von zwei Zeichen.
Wenn man in der Grafik auf die Überschneidungs- und Grenzlinien links und rechts betrachtet, so ergibt sich für beide Seiten eine mittlere Zeichengröße, die in der Nähe von 30° liegt, bez. bei etwa 2200 Jahren. Es gibt natürlich keine Abweichungen. Aber es gibt auch ganz große Überschneidungen in der Bewegung des Frühlingspunktes, wie bei Fische - Schütze und Fische – Wassermann – Steinbock in der Gegenwart und näheren Zukunft. Wenn sich zwei Zeichen überschneiden, dann mischen sich diese zwei Qualitäten. Wie sich das auswirkt, können wir am besten aus früheren Epochen ableiten, so zum Beispiel Widder und Fische ( 413 – 67 v. Chr. ). Es war die Wendezeit, die von der Alexander – Zeit bis zur Zeitenwende in etwa dauerte also bis die vorchristlichen Strömungen auftraten. Auch die hohe Zeit des Griechentums, der Perser und die Spätzeit der Ägypter ( für die es eine echte Endzeit war ) fällt, wie das Starkwerden des römischen Reiches, in die Zeit der Mischung zwischen Widder und Fische.

Vor allem die ganz klare und krasse Wende in der kulturellen Entwicklung aus der marsischen Großlebewelt heraus ( Widder – Skorpion ), in welcher der einzelne eine individuelle Ameise in einem Ameisenstaat war, in der nur wenige verstanden haben worum es geht, deren Führer aber in gigantischen Begriffen gedacht und agiert haben. Die Umwendung zum christlichen Denken, das von der Menschlichkeit ausging und das die Liebe zu einem ethischen Konzept erhob, begann mit dem zunehmenden Einfluss von Jupiter als Herrscher der Fische und des Schützezeichens. 

Und es ist wohl auch typisch für Jupiter, dass er Gerechtigkeit für den Einzelmenschen wollte. Diese Wendezeit hat eine lange, etwa 500 Jahre dauernde Periode beinhaltet, in der die Begriffe zunächst durcheinander gerieten, um dann in eine völlig neue Rechtsauffassung zu münden ( Griechenland und Römisches Reich ). 

Ein weiterer interessanter Punkt ist der, dass sich bei dieser Überkreuzung von Widder und Fische das GZ im Skorpion befand. Also ist die Kombination eine ganz andere, als bei der jetzigen Überkreuzung von Fische und Wassermann. Zur Zeit steht das GZ am Ende des Zeichen Schütze, bis es dann in 247 Jahren in den Steinbock überwechselt, so dass sich die Überschneidung und Vermischung der zwei Qualitäten Fische und Wassermann, die der Frühlingspunkt jetzt dann während etwa 1300 Jahren verursacht, zunächst noch mit dem Schützen, später dann mit dem Steinbock paaren muss. 

Mit den drei Zeichen Schütze, Steinbock, Wassermann ( für den FP ) haben wir die drei obersten Zeichen des Zodiaks, die Individualzeichen erreicht, und somit das Bewusstsein vom Menschen als einem freien Wesen, die Qualität der Individuation. Diese Einsicht rückt jetzt mehr in den Vordergrund, als damals, da man mit Skorpion und Mars seine Persönlichkeit im besten Falle kriegerisch durchsetzen konnte. 

Die Zukunft, Überschneidung 2079 – 2235 Fische – Wassermann ( FP ) Schütze ( GZ )
Dies ist eine Übergangsperiode zum saturnischen Zeitalter mit einer Mischung von Jupiter und Saturn. Wassermann ist dasjenige unter den zwölf Zeichen, das dem Schützen im mentalen Format am ehesten ebenbürtig ist, weil ein ebenso umfassendes geistiges Format vorhanden oder angestrebt wird. Die gültigen Systeme, die der Wassermann sucht, müssen durch die philosophische Ganzheitsschau des Schützen mit wahrer Menschlichkeit ausgestattet sein. Das gleiche geistige Format kann zu einer fruchtbaren Zusammenarbeit führen, wenn die Zielrichtung festgelegt wird. Das braucht aber ein echtes Bemühen, denn was dem Schützen am Wassermann wirklich Mühe macht, ist seine Neigung, gültige, aber oft starre geistige Systeme zu erarbeiten und auf alles eine fertige Antwort zu haben. Wenn er dogmatisiert ist und sich mit einem fest gefügten Gedankengebäude dem Schützen entgegenstellt, dann fühlt sich der Schütze eingeengt und bezeichnet den Wassermann als Dogmatiker. Dann müssen sie beide bereit sein, sich gemeinsam an einen Tisch zu setzen und gründlich und tief miteinander reden und denken. Vorgeschmack dieser Entwicklung habe wir heute schon in der Auseinandersetzung zwischen den Ideologien unserer Zeit.

Wenn es um den Menschen geht ist für den Schützen der Wassermann eigentlich der Kollektivist, der ein System für alle entwirft, dem sich auch alle unterwerfen müssen. Der Schütze findet es grausam am Wassermann, wenn er den Einzelmenschen nicht wichtig nimmt. Dem Wassermann geht es mehr um größere Gruppen, um das Menschheits – Ganze. Das kann der Schütze noch akzeptieren. Aber wenn er sich rigoros über den einzelnen Menschen hinwegsetzt, damit sein System stimmt, dann muss sich der Schütze dagegen wehren. 

Zur Zeit wirkt noch der Fische – AC in diese Mischwirkung mit herein. Es besteht noch eine Unsicherheit in allen Zielen, obwohl schon Vorzeichen der Wassermann – Schütze – Qualität vorhanden sind. Ein offensichtliches Merkmal dafür haben wir in den zwei großen politischen und ideologischen Systemen, die genau in diesem Punkt gegeneinander antreten. Der Kommunismus konzentriert sich im Wesentlichen auf die Gemeinschaft, das Kollektiv, aber mit einer Tendenz zur Unterdrückung der individuellen Freiheit. Auf der anderen Seite die Betonung des Kapitalismus des westlichen Liberalismus, also die Betonung der Persönlichkeit und eine übermäßige Tendenz, dieser Persönlichkeit jede Freiheit zu geben, vielfach auf Kosten der Gemeinschaft. Das ist noch unser Problem in der letzten Zeit. Schlagwörter also für die Jupiter – Saturn – Übergangszeit: Gerechtigkeit und Ordnung.

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