Aspekte nur
als Winkelbeziehungen zu verstehen, greift zu kurz
Aspekte sind
Bewusstseinsspuren und fügen sich in Aspektfiguren zu Räumen zusammen, die
bestimmte psychodynamische Seinszustände ermöglichen. Das Aspektbild ist das
wichtigste Instrument zur Erfassung der individuellen Psyche. Ein Horoskop wird
immer von seiner Aspektstruktur her aufgeschlüsselt. Das
Astrologisch-Psychologische Institut API hat sehr gut nachvollziehbare Literatur hierüber herausgegeben.
Seinsbeziehungen
der Aspekte
Das Horoskop ist ein kosmisches Symbol. Wer sich in der astrologischen Symbolik auskennt, braucht keinen Text, denn das gesamte Symbol spricht für sich selbst.
Dennoch will ich von meinen eigenen Forschungen berichten, die sich auf die Seinszustände
der Aspektlnien und -figuren beziehen.
Die
Erschliessung des kosmischen Seinszustandes geht auf den Seins-Ursprung
im Vater/Mutter-Urgrund der Schöpfung zurück, als der kosmische Lebensbaum sein
Wachstum im Grenzraum der Sternzeichen Löwe und Krebs begann.
Der kosmische
Lebensbaum ist eng mit der kulturellen Entwicklung der Menschheit verbunden,
indem der Frühlingspunkt in 1 Weltenmonat (2160 Jahre) rückwärts durch die
Sternzeichen läuft.
Die blau, rot
und grün dargestellten Aspektlinien sind astrale Bewusstseinsspuren, die sich
nach der Bhagavadgita auf die drei indischen Samkhya-gunas von Tamas (blau),
Rajas (rot) und Sattva (grün) beziehen. Tamas ist das Bauchgefühl des
nichtaktiven, wohltuenden Verharrens ohne Veränderung, eher antriebslos im
Zustand von Nichtmüssen, Ausruhen, Relaxen. Rajas ist ein aktives ständig
Müssen und Auf-dem-Sprungsein, rastlose Bewegungsenergie im Assoziieren und
Tun. Sattva ist ein denkerisch-weisheitsvoller Bewusstseinszustand der
Klarheit, Güte und Harmonie.
.1 Die
Konjunktion
Als vor 11000
Jahren der Frühlingspunkt zwischen den Zeichen Löwe und Krebs stand,
begann die kulturelle Entwicklung der Menschheit in der ur-indischen
Kulturstufe. Dies war der Vater/Mutter-Urgrund der Schöpfung als Anfang und
Wachstumskeim .des kosmischen Lebensbaumes im Zustand der Einheit von Mensch
und Schöpfung. Dieser Quellpunkt des Lebens ist übertragbar in die
Astrologie,im Sinne einer Konjunktion
Die Konjunktion
ist ein Seinszustand des Fühlens von Einheit, Einssein und
Gemeinschaftlichkeit, ein Bewusstseinszustand des Ungetrenntseins in den
beteiligten Planeten. Zwei oder mehr Planeten in Konjunktion bilden eine
kardinale Einheit und sollen auch als eine eigene Person benannt und bewusst
gemacht werden. Planeten in Konjunktion bilden immer eine untrennbare Einheit
.2 Das
Halbsextil
geht zurück auf
den Beginn des benachbarten Zeichens 2160 Jahre nach dem Urgrund der Schöpfung
(1 Weltenmonat = die Zeit, die der Frühlingspunkt braucht, um 1 Zeichen zu
durchwandern). Es ist der Beginn des Merkur-Zeitalters mit dem
merkurisch-sensitiven Aspekt der ersten weiblich-männlich, eigentlich noch
androgynen Annäherung der Geschlechter. Übertragen auf die astrologische
Konstellation des Halbsextils zwischen 3 beteiligten Planeten ist dieser Aspekt
merkurisch-androgyn, sensitiv, mitfühlend-empfindsam, hellfühlend, radarähnlich,
man hört die Flöhe husten.
Übertragen auf
die Planeten als Protagonisten der Sternzeichen sind zwei Aspektzustände zu
unterscheiden. In der Applikation wirkt das merkurische Halbsextil nach der Art
des Zwillings-Merkur als Heilsbringer zu den Menschen (der Götterbote). In der
Separation zweier Planeten wirkt die Art des Jungfrau-Merkur als
bewachend-schützender guter Hirte und mitfühlender Begleiter des Menschen.
Zum Halbsextil
gehört die Aspektfigur das Kleine Auge. Es ist blaugrün bestrahlt ohne
rot, d.h. e ist ein Bewusstseinsraum des zum Spitzenplaneten zugehörigen
Erwachens und sensitiven Hineinspürens. Einem Radar gleich wird alles
aufgenommen, was sich vernehmen lässt.Es ist ein Kontroll-, Überwachungs- und
Sicherheitsaspekt, aber ohne Aktivität.
.3 Das Sextil
Mit dem Eintritt
des Frühlingspunktes in das Zeichen Stier, 4320 Jahre nach dem Nullpunkt der
Schöpfung, begann das Venus-Zeitalter von Ackerbau und Viehzucht, häusliche
Eintracht und Wachstum der Seele. Qualität und alles, was wertvoll ist, werden
geschätzt und angenommen.
Der Planet Venus
ist der Protagonist der beiden Sternzeichen dieser Kulturstufe, Stier und
Waage. Venus vermittelt dieser Kulturstufe die weibliche Form der Liebe, des
einnehmenden Wesens und des Wachstums. Genau so, wie Venus zwei Seiten als
Morgen. und Abendstern zeigt, so hat die Stiervenus den applikativ-impulsiven
Schönheits-, Aufbruch- und Werteaspekt des Morgensterns. Die Waagevenus hat
indes die Art der verbindlichen zwischenmenschlichen Waage mit jedoch den
Charakter des separativen Bei-sich-Bleibens und seine eigenen Werte
hochschätzenden eigenen Standpunktes. Zudem hat die Waage-Venus die Eigenschaft
der guten Wirtin und des gesellschaftlichen Beisammenseins.
Zum Sextil
gehört der Bewusstseinsraum des Kleinen Talentdreiecks. Das Bewusstsein
ist mit viel blauer träger Psyche ausgestattet. Talent, Fähigkeit, Geschick und
Liebe sind überaus positive Eigenschaften, wegen der fehlenden rot-Bestrahlung
kann sich der Mensch jedoch eher schlecht zum Handelna aufraffen, lebt lieber
träge und wenig aktiv, aber in Harmonie mit der Umwelt.
.4 Das
Quadrat
Mit dem Eintritt
des Frühlingspunktes in das Sternzeichen Widder etwa 2000 v.Chr. wurde die
Psyche hyperaktiv geprägt und in der Widder-Kultur begannen die Menschen sich
rücksichtslos auszubreiten und sich aktiv zu entfalten. Ein innerer Widerstreit
der Menschen unter einander führte zur Distanzierung vom Wesenkern und zu
egomanischen Allmachtsgefühlen.
Wenn Quadrate im
Horoskop stehen, ist Widerstand in der Planeten-Konstellation und damit in der
Psyche angezeigt. Menschen mit vielen Qiadraten leiden unter der eigenen
Hyperaktivität und haben einen starken Bewegungsdrang. Wenn sich die
beteiligten Planeten applikativ auf einander zu bewegen, neigt der Mensch zu marsichem
Tatendrang und zum Aktionismus. Bewegen sich die beteiligten Planeten separativ
von einander fort, so neigtder Mensch zum skorpionischen Reaktionismus und zu
Gegenaktionen.
Zum Quadrat
gehört das Leistungsdreieck, ein Bewusstseinszustand von Leisten-müssen, sich
zu Leistungen gedrängt fühlen und zu rastlosem Arbeitsantrieb. Es herrscht
intensivster Power-Aktionismus. Wegen fehlender blauer und grüner Bestrahlung
gönnt sich der Mensch kaum Pausen und über das Geschehen Nachdenken. Es kann
daher zu starkem Sich-ausgebrannt-fühlen, dem burn-out Syndrom kommen.
.5 Das Trigon
Mit dem Eintritt
ins Fische-Zeitalter etwa im Jahre 0 begann eine Zeit des Strebens nach
menschlicher Erfüllung, Harmonie, häuslicher Kultur und Rechtssicherheit. Der
Wesenkern des Menschen trat in den Mittelpunkt der Psyche.
Im Trigon ist
die Psyche ausschliesslich blau bestrahl. Wegen fehlender Rajas-rot- und
Sattva-grün-Bestrahlung lässt der Mensch gerne andere für sich arbeiten, um
selbst zu relaxen und sich wohlzufühlen. Man feiert gerne, ist wenig
sensitiv-mitmenschlich und denkt nicht gross über das Leben nach, denn es ist
ja alles in grosser Fülle vorhanden.
Zum Trigon
gehört das Grosse Talentdreieck, reich an Begabungen, Talenten und
Fähigkeiten. Der Mensch lebt in einem Bewusstseinsraum der grossen Fülle.
Je nach beteiligten Zeichen handelt es sich um ein impulsiv-dynamisches
(Feuer-) Talentdreieck, ein mitfühlend-mitmenschliches (Wasser.) Talentdreieck,
ein lebensdurchsetzend-energisches (Luft-) Talentdreieck oder ein materiell-bodenständig
geprägtes (Erde-) Talentdreieck. Der Bewusstseinsraum ist rigoros einseitig
entsprechend dieser Elementebesetzung geprägt. Der Mensch lässt sich kaum von
seiner psychischen Verfassung abbringen. Mit dem grossen Talentdreieck hat der
Mensch eine starke elementegesteuerte Ausstrahlung und eine entsprechende
Anziehung.
.6 Das
Quinkunx
Das
Wassermann-Zeitalter beginnt mit der Globalisierung schöpferischer Prinzipien
der Ambivalenz des Vertrauens, aber auch des Misstrauens, der Dualität von
Licht und Schatten, Gut und Schlecht, Liebe und Böse.Dualität ist nicht
Polarität. Dualität ist eine Bedingtheit, indem Schatten die Abwesenheit von
Licht ist und Böse ist die Abwesebheit von Liebe. Schlecht ist die Abwesenheit
von Gut. Man und Frau sind Polarität, desgleichen Yin und Yang, Plus und Minus;
sie bilden zusammen ein Ganzes.
Astrologisch
werden im Quincunx zwei sich eigentlich fremde Zeichen-Energien miteinander
verbunden. In dieser Dualität steckt ein Potenzial, das Miteinander im
Gegensatz, das es zu überwinden gilt, eigentlich ein Paradoxon.
Zum Quinkunx
gehört die Yodfigur, der Finger Gottes, einer Lebensaufgabe. Sie besteht
aus einer Strahlenquelle, dem Planeten an der Zugangsspitze und der
Sextil-Projektionsfläche, Die Dualität besteht in der bedingten Abhängigkeit
der Projektionsfläche vom Spitzenplaneten, der das Thema der Lebensaufgabe
vorgibt. Die eigentlich fremden Zeichen-Energien weisen auf die Art der
Lebensaufgabe hin. Hat die Yodfigur eine Mittelopposition, so gibt der Zielplanet
eine sippenübergreifende Lebensaufgabe an. Der Quellplanet und der Zielplanet
bilden ein Polarität, die in eine Ganzheit überführt werden soll.
.7 Die Opposition
Etwa 4000 n.Chr.
erreicht der Frühlingspunkt den saturnischen Übergang vom Wassermann- zum
Steinbockzeichen, den Oppositionspunkt zum Schöpfungsursprung, die Krone des
Lebensbaumes, das Licht des Lebens. Letzteres steht in Polarität zum
Schöpfungsurgund und bildet seine Ganzheit im Lebensbaum
Astrologisch ist
jede Opposition eine Polarität von Entweder - Oder, die in eine Ganzheit des
Sowohl - Als auch überführt werden soll.
Zur Opposition
gehört der spirituelle Bewusstseinsraum des Lebensbaumes. In der
ganzheitlichen Yoga-Atmung wird der Bewusstseinsraum des ganzen Horoskops
bewusst gemacht, indem das Einatmen aus dem Schöpfungsurgrund beginnt, zum
obersten Licht des Lebensbaumes geführt wird und ausatmend über die kosmische
Zeichen-Ekliptik wieder zum Urgrund der Schöpfung herab geführt wird. Wird
dieser Bewusstseinszustand erreicht, so ist von Erleuchtung zu sprechen.
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