Mit diesem Thema wollen wir uns im folgenden vertieft befassen.
Karma und Dharma
Alles Denken, Wollen und Handeln hat seine karmischen Folgen, was von sogenannten aufgeklärten Menschen gerne mit Lebensnotwendigkeiten etikettiert wird. Doch Saturn als der innere Schuldenkonto-Verwalter lässt in dieser Hinsicht nicht mit sich spassen und schreibt alle Schulden in der Akasha-Chronik auf, was oft zu späteren unangenehmen Folgen führen kann. Und diese Folgen stehen dann im folgenden Leben als Dharma der Sühne zur Wiedergutmachung, Wandlung und Erlösung an. Aus diesem Grunde wurde und wird Saturn ab und zu auch heute noch als Bösewicht und Übeltäter angesehen, obwohl es der Mensch ja selber ist, der sein Karma mit sich schleppt und es dann später wieder ausgleichen muss!!!.
Zumeist wird dem Aufbruch zu neuen Ufern und dem pionierhaften Erwerb von materiellen Gütern zu viel Beachtung geschenkt. Dadurch wird viel karmisches Beziehungsleid hervorgerufen. Das Dharma des folgenden Lebens besteht darin, schmerzhafte materielle und menschliche Verluste zu verarbeiten und auszugleichen, Die Schatten der Vergangenheit lassen grosse Erfolge zu einem Nichts zerschmelzen. Leidtragende der Vergangenheit treten unbewusst ins jetzige Leben ein und werden sozial integriert, wodurch Ausgleich möglich wird. Die karmische Vergangenheit wird zumeist durch soziale Empathie und Fürsorge mit schmerzhaften Verlusten ausgeglichen. Hier ist insbesondere das Zeichen Skorpion bzw. dessen Protagonist Pluto angesprochen.
Pluto aus psychologischer Sicht
Seit vielen Jahren habe ich mit Menschen zu tun, die skorpionisch geprägt sind oder deren Pluto an exponierten Stellen steht. Immer wieder habe ich die Erfahrung gemacht, dass die skorpionischen Energien und die plutonische Innendynamik den Menschen umkrempeln wollen, damit er zu seiner inneren göttlichen Wesenheit findet.
Pluto ist ein Werkzeug der Transformation und der Erlösung. Pluto ist das Stirb und Werde, das die krankhaften, der Verwesung entgegensehenden Denk-. Gefühls- und Willensstrukturen aus der Seele radikal herausbricht und zur Erlösung führt.
Die transformatorischen Energien des Zeichens Skorpion wollen den Menschen aus den starken leidenschaftlichen Emotionen herausführen, machtvoll überholte krankheitsverursachende Verhaltensweisen zerstören und den Menschen zur Reinheit, Klarheit und Gerechtigkeit führen. Pluto will, dass neue Chancen ergriffen werden, dass Neues und Schöpferisches entsteht. Und Pluto will, dass der Mensch zu seiner Wahrheit steht.
Pluto ist nicht der teuflische Zerstörer, Lügner und Versucher, sondern er ist der radikale Zerstörer krankhafter Strukturen und transformatorische Wandler zu Reinheit, Klarheit und Gerechtigkeit
So kann Pluto zum göttlichen Wort im Menschen werden, damit wir den Willen Gottes akzeptieren und wieder zum inneren Licht der Liebe und des Lebens finden.
Pluto aus astrologischer Sicht
Um das Herausarbeiten aus Schuld und Sühne für die Höherentwicklung des Menschen besser verstehen zu können, lege ich der weiteren Betrachtung den ptolemäischen Lebensbaum mit seiner planetaren und metaphysischen Innendynamik zugrunde.
Aus astrologischer Sicht finden wir den archetypischen Pluto als Herrscher des Zeichens Skorpion im ptolemäischen Lebensbaum im Herz-Zentrum, also genau in der zentralen Oppositions-Position mit Mars. Das bedeutet den Kampf des Menschen zwischen der äusseren und der inneren Lebensverwirklichung. Die metaphysische Innendynamik aus den Yoga-Sutras korrespondiert perfekt mit der ptolemäischen Systematik, wie die folgende Grafik zeigt.
Der 12-blättrige Herzlotos ist das zentrale Organ der Wandlung des Menschen zu seiner Höherentwicklung. Das marsische Wollen des Bewusstseins soll mit der plutonischen Transformation in Einklang gebracht werden.
Mit der Bewusstmachung des 12-blättrigen Herzlotos als innerer Ort des Ich Bin, Ort des Lichtes, der Liebe und des Lebens haben wir den Ort der inneren Wandlung vom irdischen Willen zum göttlichen Willen eingenommen. Unerlässlich ist es, einen inneren Bewusstseinszustand der Demut einzunehmen, bei dem sich aus dem Himmel das göttliche Bewusstsein der Gnade im Salomonsiegel des Herzzentrums einfindet. Wer diesen zentralen Ort bewusst gemacht hat, vermag die göttliche Macht und den göttlichen Willen in sich zu spüren und zu vollziehen.
Nicht mein, sondern dein Wille geschehe
Die Wandlung zum göttlichen Wort des Ich Bin findet also nicht im Kopf, sondern im Herzzentrum, astrologisch im inneren Kreis des Horoskops statt.
Praktisches Vorgehen
Das Verhalten in der Vergangenheit wird im Mondknotenhoroskop (Mkh) sichtbar und die Lösung des Problems kann im Vergleich mit dem Radix als dharmische Folgerung sehr schön erklärt werden.
Das Mkh ist einer Schattenpersönlichkeit gleich, die im Verborgenen wirkend, affektiv beeinflussend und mächtig besitzergreifend im Rahmen der subjektiven Verhaltensweise auftreten kann.
In der Huberschule wird bei der vergleichenden Beurteilung der karmischen Vergangenheit mit dem Single-Klick gearbeitet (Radix und Mkh in Synastrie). Die Einflüsse aus der Vergangenheit lassen sich leicht begreifen und können auch sofort erkannt werden. Wir entdecken mit den Klicks im Single-Klick, welche Schattenpersönlichkeit sich unterhalb der sichtbar in Erscheinung tretenden Radix-Persönlichkeit verbirgt.
Ich stelle hier mal beispielhaft einen Single-Klick ein, dessen Planeten-Klicks die Einflüsse aus der Schattenpersönlichkeit sehr schön erkennen lassen
In der Grafik sind vier Kreise sichtbar, zwei äussere Zeichenkreise und zwei innere Planeten kreise. Der äussere Zeichenkreis stellt das Geburtshoroskop als Häuserhoroskop HHK dar. Der innere Zeichenkreis ist das Mondknotenhoroskop MKH als Schattenpersönlichkeit. Der innere der zwei Planetenkreise entspricht dem Mkh.
Wir suchen nun diejenigen Planeten innen und aussen, die miteinander Klicks bilden. Dabei wirken die Planeten innerhalb als Schatten aus der Vergangenheit auf die aussen liegenden Geburtsplaneten ein. Haben wir erkannt, wie die Schatten der Vergangenheit mit dem jetzigen Leben synchronisiert sind, lassen sich daraus die Aufgaben ableiten, die sich karmisch im jetzigen Leben auswirken.
Beispiel:
Mit Sonne/Mond im Steinbock soll nun die saturnische Verantwortung getragen werden, um das Leben wieder in vollem Masse fliessen zu lassen.
Sonne und Mond repräsentieren den archetypischen Urgrund der Schöpfung mit dem ganzheitlichen Menschen, der stets seine zweite Hälfte zu integrieren sucht, um die Schöpfung in sich zu vollenden und die saturnische göttliche Ordnung wieder herzustellen
Der Klick mit der Mondknoten-Mars Konjunktion im Skorpion weist auf eine Erlösung aus der marsischen Verstrickung hin.
Mars im Skorpion repräsentiert die männliche Sexualität, die es zu transformieren gilt. Der karmische Klick auf den aufsteigenden Mondknoten bedeutet, dass dies als eine karmische Zielsetzung zu verstehen ist.
Mars im Skorpion zeigt aber auch das egozentrische Durchsetzen des eigenen Willens, der zum göttlichen Willen zu transformieren ist, um das Mitgefühl, wesentlichstes Merkmal edlen Lichtmenschentums zur Wirkung bringen zu können
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